Der Mensch im Mittelpunkt

Drei Jahre Onkologische Tagesklinik am BKH reutte

REUTTE. Seit nunmehr drei Jahren ist die Onkologische Tagesklinik (OTK) am BKH Reutte zentraler Dreh- und Angelpunkt für KrebspatientInnen im Außerfern. Jährlich werden viele Betroffene fachlich und menschlich begleitet sowie rund 1.000 Therapien verabreicht. Sichergestellt ist diese professionelle Betreuung durch OA Dr. Stephan Schreieck, Leiter der OTK, und das fünfköpfige Onkologie-Stammpersonal.

„Die kontinuierliche Steigerung der PatientInnenzahlen – um etwa 30 Prozent seit Etablierung der Tagesklinik – zeigt uns, dass wir mit unseren umfassenden Angeboten die Betroffenen gut erreichen. Dies führte auch zur Notwendigkeit, einige organisatorische Anpassungen durchzuführen, die für mehr Transparenz, Orientierung und Kontinuität sorgen. Dazu zählen allem voran fixe Tage und fixe Erreichbarkeiten unseres medizinischen Experten Dr. Stephan Schreieck“, informiert Abteilungsleiter Primar Dr. Patrick Loidl und betont an dieser Stelle mit aller Deutlichkeit die unangetastete onkologische Expertise im Haus.

Onkologische Betreuung braucht Raum und Zeit

Die Diagnose Krebs stellt das Leben der Menschen von einem Tag auf den anderen völlig auf den Kopf und gerade während der Therapien sind die PatientInnen stark fremdbestimmt. „Diese Unsicherheiten und Einschränkungen möchten wir bestmöglich auffangen, indem wir auf die individuellen Bedürfnisse eingehen und als Team eine starke Konstante darstellen. Wir sind ein kleines, aber effektives Team von fünf Pflegekräften, verfügen alle über umfangreiche Erfahrung und sind in unserer Zusammenarbeit gut eingespielt. Das spüren die Betroffenen und es ist im gemeinsamen Tun ein großer Vorteil“, schildert die onkologische Fachpflegerin DGKP Christina Rimml.

Auch Dr. Stephan Schreieck, Facharzt für Innere Medizin und Hämatoonkologie, unterstreicht die positiven Auswirkungen gleichbleibender Bezugs- und Vertrauenspersonen, individueller Terminvergabe sowie persönlicher Sprechstunden.

So viel mehr als das Verabreichen von Zytostatika

„Unser Anspruch lautet: die Lebensqualität der Menschen in jeder Phase ihrer Erkrankung optimal zu unterstützen. Neben der Therapieverabreichung bieten wir daher viele weitere hilfreiche Behandlungen unter anderem im Nebenwirkungsmanagement wie zum Beispiel der Aromatherapie. Wir geben umfassende Informationen und in Rücksprache mit den Diätologinnen auch konkrete Tipps rund um das Thema Ernährung. Und allem voran nehmen wir uns Zeit für die Sorgen, Ängste und Fragen der Patientinnen und Patienten“, so der Mediziner.

Um fachlich auf dem neuesten Stand zu bleiben, absolviert das Onkoteam regelmäßig Fort- und Weiterbildungen. Auch für die Bereitstellung kostenloser Hilfsmittel setzen sich Christina Rimml und ihre KollegInnen konsequent ein. So bieten Akupressurarmbänder beispielsweise Linderung bei Übelkeit und selbstgenähte Onkomützen kaschieren den möglichen Haarverlust. „Seit Anfang des Jahres können wir dank des Vereins Onkomütze unseren Patientinnen und Patienten auch sogenannte Portkissen – als Schutz für den Portkatheter – zur Verfügung stellen“, freut sich die Pflegeexpertin und ergänzt: „Wir sehen die Menschen und ihre Bedürfnisse in ihrer Gesamtheit, nicht nur ihre Erkrankung.“

Gefragt nach der Zukunft und damit einhergehend nach Wünschen, heben Schreieck und Rimml einmal mehr die Bedeutung einer ganzheitlichen Sichtweise hervor. „Wir wünschen uns für die Patientinnen und Patienten einen wertschätzenden Umgang, Möglichkeiten zur weiteren Verbesserung der Begleit- und Folgeprobleme sowie ergänzende Unterstützung, damit sie die seelischen und körperlichen Belastungen, die durch die Krebserkrankung entstehen, verarbeiten können! Zusätzlich ist es uns stets ein großes Anliegen, den diversen und komplexen Bedürfnissen erkrankter Menschen und deren Familien während der Erkrankung und Therapie gerecht zu werden.“

Onkologische Tagesklinik

Dienstag bis Freitag von 07:00 bis 15:30 Uhr

Tel.: +43 (0) 5672601-552